Die Budapester Anwaltskammer verleiht in ihrer Generalversammlung 2023 den Eötvös-Károly-Preis an Prof. Dr. István Varga für seine herausragende anwaltliche Tätigkeit.
Eötvös Károly Preis – Belobigung von Prof. Dr. István Varga Generalversammlung der Budapester Anwaltskammer vom Jahre 2023
Prof. Dr. István Varga ist Inhaber des Lehrstuhls für Zivilprozessrecht an der Juristischen Fakultät ELTE Budapest, Managing Partner von PROVARIS und Leiter des Teams für Prozessführung und Schiedsverfahren.
Milensteine seiner beruflichen Laufbahn sind u.a.: Er studierte zum Teil in Budapest, größtenteils aber im Ausland Geisteswissenschaften und Recht. 1997 erwarb er sein erstes, geisteswissenschaftliches Diplom im Fach deutsche Sprache und Literatur. Im selben Jahr erwarb er – als mehrfacher Jahrgangsbester, Gewinner des Sonderpreises der Nationalen Wissenshcaftlichen Studentenkonferenz und des ersten Preises im nationalen zivilrechtlichen Moot Courts – summa cum laude auch sein rechtwissenschaftliches Diplom an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der ELTE. Mit seiner praktischen Arbeit fang er neben seinem lieben Lehrer und Mentor Professor János Németh an. So wurde er zwischen 1998 und 2003 Berater des zweiten Vorsitzenden des Verfassungsgerichts und gleichzeitig Universitätsassistent, Oberassistent und später Privatdozent des Lehrstuhls für Zivilprozessrecht der ELTE. Aufgrund seiner Forschungsarbeit im Bereich des Prozessrechts und des Schiedsverfahrensrechts vor allem an deutschen und US-amerikanischen Universitäten erward er 2005 summa cum laude sein PhD in Deutschland. Für seine deutschsprachige, im Thema des internationalen Schiedsverfahrensrechts verfasste Dissertation, die von den führenden Verlagen C.H. Beck und Nomos veröffentlicht wurde, bekam er den ersten Preis der Deutschen Industrie- und Handelskammer und der Deutschen Institution der Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) verliehen. Nach seiner Rückkehr 2007 wurde er in die Budapester Rechtsanwaltskammer aufgenommen, seitdem ist er als Rechtsanwalt tätig.
Professor István Varga ist neben seiner praktischen Tätigkeit als Rechtsanwalt auch ein im In- und ausland auf internationaler Ebene anerkannte, führende Autorität im Bereich des Zivilverfahrensrechts. Seit 2007 ist er kontinuierlich Inhaber des Lehrstuhls für Zivilprozessrecht der ELTE. Zwischen 2008 und 2022 war er über vier Zyklen der für wissenschaftliche Angelegenheiten zuständige Vizedekan der Juristischen Fakultät der ELTE. Er rief die für die Verlagstätigkeit der ELTE maßgebliche, aus über hundert Bänden bestehenden Schriftenreiche der Fakultät sowie die ELTE Lippay Stiftung ins Leben, für die er weiterhin zuständig ist. Letztere unterstützt horvorragende Studenten und Studentinnen in materieller Not. 2015 wurde er vom Staatspräsidenten zum Universitätsprofessor ernannt. Zwischen 2013-2016 war er Mitglied und wissenschaftlicher Sekretär der Hauptkommission für die Kodifikation der neuen ungarischen Zivilprozessordnung und Verfasser des Expertenentwurfs der neuen ZPO und koordinierte der Arbeit der für die Kodifikation zuständigen Kommissionen. 2018 verfasste er gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des neuen Schiedsgesetzes verfasste er die Schiedsordnung des Ständigen Schiedsgerichts an der Ungarischen Industrie- und Handelskammer. Er ist Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen der ungarischen Obersten Gerichts für Rechtsprechungsanalyse. Seit 2020 ist er Leiter der privatrechtlichen Abteilung des Matthias Corvinus Collegiums. Neben seiner anwaltlichen und akademischen Tätigkeit im Inland ist er Gastprofessor mehrerer ausländischer Universitäten (Göttingen, Leipzig, Peking, Kyoto). Zwischen 2011-2012 war er Studiendirektor der englischsprachigen Sektion der Haager Akademie für Internationales Recht, seit seiner Ernennung 2016 ist er Honorarprofessor der Universität Leipzig. Er ist Mitglied der den Entwurf der Europäischen Regeln des Zivilprozesses vorbereitenden ELI-UNIDROIT Arbeitsgruppe, Herausgeber bzw. Mitverfasser leitender zivilprozessrechtlicher und schiedsrechtlicher Kommentare im ungarisch-, deutsch- bzw. englischsprachigen Raum, regelmäßiger Vortragender an ausländischen verfahrensrechtlichen Konferenzen, Schiedsrichter zahlreicher ausländischer und internationaler Schiedsgerichte (ICC, DIS, VIAC). Zwischen 2014 und 2021 war er Ungarns Schiedsrichter beim Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID, Washington DC). Als Rechtsanwalt der von ihm geleiteten Anwaltssozietät betätigt er sich vorübergehend im Bereich der Prozessführung vor Gerichten im In- und Ausland. Er gind in zahlreichen Fällen besonderer Bedeutung als Rechtsvertreter vor dem Gerichtshof der Europäischen Union vor.
